Wir sind ein EU-zugelassener Schlacht-, Zerlege- & Verarbeitungsbetrieb

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Eingefleischte Gemeinschaft

Landschlachterei Achterberg

Welsleben, wenige  Kilometer von Magdeburg und Schönebeck entfernt, könnte die Formel bei Stefan Achterberg und Dagmar Achterberg ungefähr so lauten. Wenn ein System zu groß geworden ist, gibt es Menschen, die neu anfangen. Sie gehen einen Schritt zurück, um vorwärtszukommen, in bescheidenem Maß und gut überschaubar.

Nachdem der Fleischermeister und seine Frau im Großhandel gearbeitet hatten, wagten beide im Jahr 2004 den Sprung in die Selbstständigkeit und eröffneten die Landschlachterei mit dem Hofladen. Stefan Achterberg schlachtet auch für Kunden, die ihre Schweine in die Fleischerei brin­gen, und beliefert mittlerweile Filialen einer Supermarktkette in der näheren Umgebung. Die Grundsteine für eine klassische Fleischertradition sind gelegt, ein junger Familienbetrieb in sauberen Streifenhemden ist Realität geworden.

Ausgewählte Tiere. Schlachttage, Wurstküche, Kühlhalle und Hofverkauf: Auf dem großen Anwesen wirkt alles ein­fach. ohne unnötigen Firlefanz. Hier mischt sich der Charme der Vergangenheit mit dem Gespür für ein geradliniges Zukunftskonzept. Der Laden hinter den dicken Sandsteinmauern ist klein und angenehm dimensioniert. Die Leidenschaft für frische und ausgesuchte Zutaten ist sofort Thema in unse­rem Gespräch. Stefan Achterberg und sein Sohn Pascal, mitt­lerweile auch Meister im Fleischerhandwerk, sind Vertreter ihrer Zunft, die noch selbst schlachten. Hier wird das Fleisch schlachtwarm verarbeitet. Bei der Auswahl der Zutaten sind es einfache Rezepte, aus denen mit Liebe zum Detail regio­nale Spezialitäten werden. Die spiegeln wider, was die Natur den Menschen hier bietet.

Die Börde ist auf der kulinarischen Landkarte wegen ihrer fruchtbaren Böden bekannt. Die Wiesen sind grün, die Erde schwarz, das Korn wächst üppig und fette Schweine schieben sich in den Dörfern grunzend umeinander. Die Schweine für die Schlachterei kommen aus Pömmelte. von einem Landwirt. der speziell für Achterberg mästet und die Tiere auch einmal länger stehen lässt, damit sie mehr Gewicht bekommen. Es geht hier um Qualität, Geduld und Handwerk.

Der Familienbetrieb mit fünf Mitarbeitern und zwei Lehr­lingen versteht sich auf die Herstellung des traditionellen Sor­timents vom Bierschinken bis zur Zwiebelwurst. Das Angebot lässt erahnen, dass man hier gewisse Ambitionen hat. denn was andernorts wegen des hohen Arbeitsaufwandes zu­gekauft wird, geht hier selbst produziert über den Ladentisch.

Beliebt ist beispielsweise die hauseigene Sülze. Für die richtige Würze kommen Stefan Achterberg keine Fertigmischungen ins Haus. Bei ihm landen nur Rohgewürze in der Wurst. Der Majoran stammt vom Bauern direkt aus dem Ort. Das Faktenwissen der Fleischer bringt erst einmal gar nichts, denn es gilt das alte Sprichwort, das die Sau vom vielen Wiegen nicht fetter wird.

Man muss sie auch füttern! Wenn man den schon beschriebenen Schritt in die Selbststän­digkeit wagt, bedarf es auch der Kunden, die immer wieder zum Einkaufen kommen und damit bestätigen, dass man auf einigen Weg ist. Die kernigen Sprüche scheinen immer eine Männerdomäne zu sein, der Fleischerberuf ist es ja sowieso.

Ins Blickfeld rückt aber oft Dagmar Achterberg. Sie steht gut aufgelegt im Laden, ist immer für einen Scherz zu haben. Sie bedient vor allem jene, die sich bewusst für regionale Waren entscheiden. Wenn bei der Wurst irgendetwas anders ist als sonst, führt ihr Weg schnurstracks zu den Fleischern. Die räuspern sich auf meine Frage nach der „starken Frau" im erfolgreichen Familienbetrieb. Ihr huscht ein Lächeln über das Gesicht, die Männer beginnen nun auch zu lachen. Die Flei­scher haben nichts gegen genaue Nachfragen. Wer mit ihnen Über ihre Würste spricht, merkt schnell, wie wichtig die gute Zusammenarbeit aller in den kleinen Handwerksbetrieben ist.

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